Turn - Club Hameln
von 1880 e.V.
Kraftsport
Gewichtheben
Das Gewichtheben gehört zu den so genannten schwerathletischen Sportarten. Die ersten Gewichtheber lebten im alten Griechenland. Damals stemmten sie schwere Felsblöcke in die Höhe. Mittelalterliche Vorläufer waren insbesondere die Hebewettbewerbe der Handwerkerzünfte, so z. B. das Stemmen von Fässern innerhalb der Brauerzunft. Das Gewichtheben als sportliche Auseinandersetzung entwickelte sich in Mitteleuropa im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Das Heben von Hanteln war eine Sensation. Damals traten die ersten professionellen Gewichtheber auf Rummelplätzen auf. Das Gewichtheben wurde dann in ganz Europa zu einer Sportart, bei der die Männer ihre Kraft zur Schau stellten.

1891 kam es zur Gründung des Deutschen Athleten-Bundes, des ersten Gewichtheberverbandes überhaupt. Schon ein Jahr später wurde die erste, noch inoffizielle Weltmeisterschaft ausgetragen, kurz danach fanden die ersten Deutschen Meisterschaften statt, 1896 wurde auf der europäischen Gewichtheberbühne der Champion ermittelt. Seit 1920 ist Gewichtheben reguläre olympische Disziplin, 1973 wurde der Dreikampf (Reißen, Stoßen, Drücken) durch den Zweikampf (Reißen, Stoßen inklusive Zweikampfwertung) abgelöst. Seit 1986 gibt es offizielle Wettkämpfe für Frauen.
Im modernen Gewichtheben ist neben der Kraft insbesondere gute Hebetechnik, Gelenkigkeit und Beweglichkeit für den Erfolg maßgeblich.

Gewichtheben und Jugend

Tatsache ist, dass heutzutage fast 60 % der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen Haltungsfehler aufweisen. Es ist der Preis unserer zivilisatorischen Lebensweise, insbesondere Folge einseitiger körperlicher Belastungen in Schule und Beruf, Übergewicht und stetig zunehmendem Bewegungsmangel.

Nicht von ungefähr klagt durchschnittlich jeder zweite Mensch nach dem 30. Lebensjahr und nahezu jeder nach dem 50. Lebensjahr über irgendeine Form von Rückenbeschwerden, erfolgt jede 3. vorzeitige Berentung aufgrund von degenerativen Rückenerkrankungen.
Wir unterscheiden die Haltungsschwäche vom Haltungsschaden:

Während es sich bei der Haltungsschwäche um eine Funktionsschwäche der Muskulatur handelt, liegen beim Haltungsschaden bereits strukturelle Veränderungen des Skeletts, insbesondere der Wirbelsäule mit der Folge andauernder Fehlhaltung, Fehlbelastung, Überbelastung und vorzeitigem Auftreten von Verschleißprozessen vor allem der Bandscheibe, vor. Besteht bei der Haltungsschwäche noch die Möglichkeit des vollständigen Ausgleichs, so ist dies beim Haltungsschaden nicht mehr möglich. Aus einer zunächst rein muskulären Schwäche kann sich schleichend ein bleibender Schaden am Haltungs- und Bewegungsapparat entwickeln, besonders im Bereich der Bandscheiben und Wirbel.

Allein durch ein ganzheitliches Muskeltraining, das den ganzen Körper, insbesondere die Rumpf- und Bein stabilisierende Muskulatur einbezieht, kann dieser Teufelskreis der vorzeitigen Schadensentwicklung durchbrochen werden, kann der Entwicklung von Haltungs-, Bandscheiben- und Rückenproblemen vorzeitig vorgebeugt werden.
Hierbei ist die beste Prophylaxe die Beseitigung einer Haltungsschwäche durch Kräftigung geschwächter und überdehnter Muskulatur.

So gewinnt Gewichtheben gerade in unserer heutigen Zeit eine zunehmende Bedeutung im Kindes- und Jugendalter. Gewichtheben ist eine Ganzkörpersportart, die richtig und systematisch betrieben, den ganzen Körper des Jugendlichen fordert und entwickelt.

Nicht von ungefähr imponieren Gewichtheber durch ihre meist tadellose Körperhaltung und Körperspannung. Kraft, Schnelligkeit, Flexibilität und Koordination werden gleichermaßen gefordert, der Haltungs- und Bewegungsapparat durch dosierten und altersgemäßen Trainingsaufbau umfassend geschult.

Entgegen aller Vorurteile ist das Gewichtheben gerade im Kindes- und Jugendalter eine orthopädisch sinnvolle Sportart, die zur Gesunderhaltung und Gesundheitsprophylaxe des Haltungs- und Bewegungsapparates betrieben werden soll.

Darüber hinaus ist der frühzeitige Aufbau eines hinreichenden Muskelkorsetts von Wirbelsäule und Gelenken gleichzeitig wichtige Grundlage für die erfolgreiche und sichere Ausübung aller anderer Sportarten.

Zwar ist das Olympische Gewichtheben eine Zweikampfsportart, werden in der Grundausbildung und bei allgemeinem Aufbau unendlich viele abwechslungsreiche Übungen verwendet. Das Reißen und Stoßen im Wettkampf sind nur zwei Testübungen, die zur Bewertung der Qualität des Trainings dienen.


Gewichte
Die Hantel selbst hat ein Gewicht von 20 kg bei Männern, für Frauen wurde inzwischen eine Hantel geringeren Durchmessers von 15 kg Gewicht eingeführt. Für Kinder und Jugendliche gibt es weitere Hanteln. Durch das Aufstecken von Scheiben und Verschlüssen wurde in Schritten von 2,5 kg (oder einem Vielfachen davon, also z.B. 5 oder 7,5 kg) die Last erhöht. Schritte, die kleiner als 2,5 kg waren, konnten mit Hilfe von sog. "Rekordscheiben", die sehr leicht sind (0,25 kg pro Scheibe), gemacht werden, um bestehende Rekorde zu brechen, jedoch ging dann nur das Gewicht in die Wertung ein, das durch 2,5 kg teilbar ist.
Seit dem 1. September 2005 gilt eine neue Regel für Steigerungen. Die Steigerung des Hantelgewichtes in allen Gewichts- und Altersklassen erfolgt nicht mehr in Schritten von 2,5 kg, sondern 1 kg. Dementsprechend werden auch Rekorde nur noch in 1-kg-Schritten aufgestellt.

Wertung
Jedem Athleten stehen pro Disziplin innerhalb eines Wettkampfes drei Versuche zur Verfügung. (Sind alle drei Versuche in einer Disziplin ungültig, spricht man davon, dass der Athlet geplatzt ist.)
Es gewinnt, wer innerhalb einer Gewichtsklasse die größte Last bewältigt. Sollten mehrere Athleten die gleiche maximale Last gehoben haben, gewinnt der leichtere Athlet.


Gewichtsklassen und Altersgruppen
Bei Einzelmeisterschaften, wie etwa Weltmeisterschaften oder olympischen Spielen, sind die Athleten in Gewichtsklassen und Altersgruppe eingeteilt.

Jugend: von 13 bis einschließlich 17 Jahre (mit eigenen Gewichtsklassen);
Junioren: bis einschließlich 20 Jahre;
Aktive;
Master: ab 35 Jahre.





TC Hameln ist
niedersächsischer
Gewichtheberstützpunkt
E-Mail: kraftsport @ tc-hameln.de

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